Für Euch gelesen:
"Linie 912" von Thilo Reffert
Dieses Buch beginnt morgens um halb acht und endet genau eine halbe Stunde später;
dazwischen liegt ein ganzes Universum von Schicksalen und Geschichten, die auf schöne, manchmal lustige oder spannende und manchmal etwas traurige, aber immer hoffnungsvolle Weise miteinander
verbunden sind.
Auf 106 Seiten wird zehn Mal die gleiche Busfahrt erzählt, aber immer aus einer anderen Perspektive: Was die Schulkinder Leon, Tami und Nuno, Uland mit dem Gipsarm, Baby Rubi, Mama Karoline,
Nachtarbeiter Ansgar, Busfahrer Enno, Hund Götz und Witwe Ida auf dieser Busfahrt erleben, hängt auf ganz überraschende Art miteinander zusammen, aber das erfahren nur die Leser, während sich
Geschichte für Geschichte erklärt, was erst wie Zufall oder schon fast wie Magie aussah.
Ein besonderes Buch für geübte Lesekinder ab 10, die sich für andere Menschen interessieren und Gespür für Zwischentöne haben. Es wird sie glücklich machen und vielleicht auch inspirieren,
die Geschichten weiterzuspinnen oder über die Geschichten der Menschen um sie herum nachzudenken.
Ich würde das Buch auch Jugendlichen und Erwachsenen empfehlen, weil es Hoffnung und Menschenfreundlichkeit beinhaltet, und nicht zuletzt die Anregung, die eigene "Busreise" mal zu
überdenken, das Positive zu sehen oder vielleicht umzusteigen.